Europas größte Messe für klassische Automobile und Motorräder findet jeden Herbst in der malerischen norditalienischen Stadt Padua statt – die Auto e moto d’epoca Padua.
115.000 Besucher – 90.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche – 5.000 ausgestellte Fahrzeuge
Wie jedes Jahr trifft sich die europäische Oldtimergemeinde im Herbst im norditalienischen Padua. Als eine der letzten großen Messen des Jahres ist die Auto e Moto d’Epoca traditionell wegweisend für die Trends und Marktentwicklungen des jeweiligen Folgejahres und entsprechend gut besucht. Neben vielen großen Automobilherstellern nutzen eine große Anzahl von Händlern und Restaurierungsbetrieben die Messe um sich zu präsentieren. Insgesamt werden die 11 Messehallen von rund 1.600 Ausstellern mit Exponaten gefüllt.
Die Oldtimermesse in Padua lockt durch eine unvergleichliche Mischung aus dem Angebot klassischer Automobile und Motorräder und der temperamentvollen italienischen Lebensart. Das gesamte Messegelände ist gesäumt von Ständen die Panini und andere lokale Köstlichkeiten anbieten, in Kombination mit dem für den Herbst noch sehr milden Klima in der Region Veneto entsteht so eine Stimmung, die es sonst auf keiner der großen Klassikermessen gibt.
Auch sonst merkt man, dass man in Italien ist. Kaum eines der ausgestellten Fahrzeuge oder der zum Verkauf angebotenen Ersatzteile und Automobile ist mit einem Preis ausgezeichnet. Es will gesprochen und gefeilscht werden. Das allgemeine Preisniveau der Messe ist nicht überzogen und schon am zweiten Ausstellungstag sind so manche Autos und Motorräder mit dem Schild venduta klar als verkauft kenntlich gemacht. Die Auto e Moto d’Epoca ist also noch eine richtige Käufermesse.
Auch Porsche nutzte die Oldtimermesse in Padua um einige Raritäten aus dem eigenen Hause zu zeigen. So waren am Porsche Stand unter anderem Fahrzeuge wie ein 1960er 356 B T6 Roadster, ein 1972er 2.4 911S Targa, ein 1986er Carrera 3.2, ein 1992er 964 RS in Sternrubin und ein 1993er 964 Turbo 3.6 in Nachtblau vertreten. Darüber hinaus wurden moderne Sportwagen und ein Panamera mit Hybridantrieb gezeigt.
Besonderes Highlight am Porsche Stand war der Porsche LMP 1 Wagen welcher 1998 in Le Mans in der noch sehr jungen LMP 1 Klasse für Prototypen an den Start ging. Weiterentwickelt aus dem Joest WSC-95 ist dieser offene Le Mans Rennwagen ein Nachfahre des legendären Porsche 962 C und der direkte Vorfahre des Porsche 911 GT1. Im Le Mans Rennen von 1998 ging die hier ausgestellte Nummer 8 zwar mit den Porsche-Werksfarben an den Start, wurde aber vom Team Joest Racing pilotiert und verunfallte in der 218. Rennrunde. Den Gesamtsieg konnte 1998 das Porsche Werksteam auf dem legendären GT1 einfahren.
Der gesamte Start in Le Mans stand für Porsche damals unter dem Zeichen der 50 Jahr-Feier des Firmenbestehens. Zeitgleich verabschiedete sich Porsche in diesem Jahr vom Rennzirkus in Le Mans und ging erst 2015 mit dem 919 Hybrid erneut an den Start.
Neben Porsche war auch Mercedes Benz Classic mit einem Stand auf der Auto e Moto d’epoca Padua vertreten. Mercedes legte einen großen Fokus auf die Youngtimer der Marke und zeigten eine offene Version des Geländewagens G-Klasse und eine frühe Studie der A-Klasse mit alternativem Antrieb aus den 90er Jahren. Sehr gelungen war die Präsentation eines 1954er 300 SL Flügeltürers stilecht in einem Wohnzimmer aus den fünfziger Jahren mit vielen liebevoll gewählten Einrichtungsdetails.
Traditionell ist die Auktion von Bonhams einer der Programmhöhepunkte des Wochenendes auf der Auto e moto d’epoca Padua . Neben vielen italienischen Klassikern kamen natürlich auch wieder viele klassische Automobile deutscher Hersteller unter den Hammer. So wurde unter anderem einer von nur 600 jemals gebauten 997 GT3 RS und ein 2.8 RSR Replica aufgebaut für die Rennstrecke versteigert.
Im Jahr 1983 wurde auf dem Messegelände in Padua erstmalig ein Markt für Oldtimer veranstaltet auf dem Privatleute ihre Fahrzeuge anbieten konnten. Auch wenn das Event mittlerweile zu internationaler Bekanntheit als angesehene Fachmesse gekommen ist, hat sie den Charakter eines Marktplatzes nicht verloren. So waren auch im Jahr 2018 wieder eine große Anzahl von Privatleuten auf dem Gelände mit ihren Fahrzeugen präsent und haben so für ein buntes Angebotsportfolio gesorgt. Dabei gab es nicht nur auf dem sondern besonders auch abseits des Messegeländes viele spannende Klassiker zu entdecken.